Montag, 12. Juli 2010

Meine Eindruecke

Da ich bisher eigentlich kaum was ueber mein Leben in Karatu geschrieben habe, sondern immer nur Erlebnisberichte und Berichte ueber die Arbeit, dachte ich ich hole das hiermit mal nach.

Allgemein ist zu sagen, dass ich mich hier sehr wohl fuehle. Nur langsam ist die Zeit angebrochen, wo viele Leute mit denen ich bisher viel zu tun hatte, Tansania wieder verlassen. Denn die meisten Volunteere bleiben hier dann doch nur fuer 2-3 Monate. Daher musste ich schon letzte Woche von Tobi, einem guten Freund hier, verabschieden und auch bald von Lena, eine weiteren Volunteerin hier. Es ist sehr seltsam tschuess zu sagen, wenn man weiss, dass man selber noch 2 mal so lange hier bleibt und das nun eigentlich erst die Anfangsphase war, aber die Leute mit denen man viele Erinnerungen hat und sich gut versteht, wieder gehen. Klar habe ich hier auch tansanische Freunde, aber irgendwie braucht man hier doch auch Menschen aus der westlichen Welt, um Erfahrungen auszutauschen. Nichts desto trotz bin ich immer noch froh fuer ein Jahr hier zu sein.

Mir ist erst gestern wieder ausfgefallen in welcher krassen Umgebung ich eigentlich lebe. Denn es ist langsam schon ganz normal fuer mich geworden, dass man immer mal wieder Giraffen, Zebras oder Paviane in der Landschaft sieht, wenn man von einer Stadt zur anderen faehrt. Vor kurzem, als wir Tobi in Mto wa Mbu verabschiedet haben, ist sogar ein huefthoher Pavian einfach in unser Haus gelaufen und hat sich selber darin eingesperrt. Und wir sassen im Garten und haben einfach nur doof geschaut, weil das einfach so etwas ungewoehnliches ist! Oder auch die Landschaft mit dem Rift-Valley hier ist einfach ueberwaeltigend – vor allem diese ungewohnte Weite. Und ueberall im Valley stehen Affenbrotbaeume. Sobald man dann das Rift Valley hinter sich laesst und in das Hochland (wo Karatu liegt) faehrt, wird alles viel gruener, so dass einem die Landschaft dann doch manchmal schon an Deutschland erinnert.

Oft sind wir auch in Mto wa Mbu, v.a. auch weil Tobi dort gewohnt hat. Mto wa Mbu ist was Tiere angeht total krass. Denn dieses kleine, gruene, schoene Dorf liegt direkt am Lake Manyare National Park, weswegen es nicht ungewoehnlich ist, dass auf den Strassen Horden von Pavianen oder Velvet Monkeys rumlaufen. Auch gibt es einen Baum, auf dem extreme viele Storche leben, weswegen die ganze Strasse und die Vegetation darum bereits komplett weiss ist, wegen der ganzen Storchenkacke.
In Karatu sieht man keine grossen Tiere, worueber ich jedoch nicht ganz ungluecklich bin, denn in meinem Haus wuerde ich auch nur ungern irgendwelche grossen Tiere habe.

Seit einiger Zeit ist hier auch die Trockenzeit angebrochen. Das heisst momentan befinde ich mich hier im afrikanischen Winter. Seit ca. einem Monat ist es deshalb richtig kalt in Karatu, weswegen es nicht ungewoehnlich ist, dass man hier sogar Fleece-Jacken traegt. Nur wenn manchmal Nachmittags die Sonne raus kommt, ist es etwas waermer! Dass es nicht mehr regnet, merkt man vor allem an den Strassen. Denn in Karatu gibt es nur eine gepflasterte Strasse, weswegen bei jedem Fahrzeug oder durch Kuhherden die ueber die Strassen fahren/laufen, der ganze Sand aufgewirbelt wird und man erstmal durch eine riesige Staubwolke laeuft! Aber Wasserknappheit hatten wir bisher zum Glueck noch nicht! Soll aber anscheinend gegen Ende der Trockenzeit oefter mal vorkommen.

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