Montag, 30. Mai 2011

Das Hochland Aethiopiens

Dieses Mal melde ich mich aus Bahir Dar am Ufer des Lake Tana, dem groessten Sees Aethiopiens. Nachdem wir uns von unseren Rasta-Freunden aus Addis verabschiedet haben, die uns unglaublich nett bei sich aufgenommen haben (Fire hatte uns sogar ueber eine Woche sein Zimmer zur Verfuegung gestellt und selb
st im Wohnzimmer geschlafen) sind wir in den Norden Aethiopiens aufgebrochen.

Am Vortag konnten wir nach nur 24 Stunden unser Visa bei den Sudanesen abholen und danach machten wir uns auf die Suche nach einer Bank, die Dollars verkauft, da man im Sudan anscheinend kein Geld mit Visa-Card abheben kann. Unglaublicherweise wollte uns keine Bank in ganz Addis Abeba Dollars verkaufen. Wir sind von Bank zu Bank, aber nichts half. Am Morgen bevor wir abreisten fanden wir dann ein Hotel, das uns Birr gegen Dollar einttauschte!

Unser ersten Ziel im Norden war Laibela, das beruehmt ist fuer seine aus Stein gehauenen Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Fahrt dorthin dauerte anderthalb Tage und fuenf Transportmittel, mit denen wir die Verwerfung entlang und dann in das atemberaubende Hochland Aethiopiens fuhren.

Lalibela zu sehen hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt und erinnerte mich sehr an Petra in Jordanien, eine in Fels gehauene Stadt. Der Unterschied zu Petra ist jedoch, dass die Kirchen in Lalibela nicht in den Felsen, sondern aus ihm heraus gehauen wurden. D.h. es sind frei stehende Gebauede, die ausgehoehlt wurden.

Nach Lalibela stand Awra Amba auf dem Plan, eine kleine Kommune, die es seit den 70ern Jahren gibt. Erfahren hatten wir von Awra Amba von einem Spiegel -Artikel, den uns ein Deutscher, den wir in Lamu kennenlernten, zeigte. Heute Morgen noch bekamen wir eine kleine Rundtour durch das Dorf und uns wurde der Kindergarten, die eigene, gut ausgestattete Buecherei. Altenheim und Weberei gezeigt. Alle arbeiten in die selbe Kasse, was wiederum auf alle Dorfbewohner aufgeteilt wird. Zwei Tage in 15 Tagen haben sie fuer ihre eigene Freizeit zur Verfuegung. Faelschlicherweise steht im Spiegel-Artikel, dass die Community kein Gott besitzt. Sie lesen nicht die Bibel und haben keine Kirche, jedoch glauben sie an einen Schoepfer, nur definieren sie ihn nicht, weswegen es ihnen egal ist aus welchen Religionen die Menschen zu ihnen kommen. Alkohol und Zigaretten sind jedoch verboten. Alle ihre Haeuser bauen sie auf die gleiche Art aus Lehm, Stroh und Kuh-Scheisse, die Moebel direkt verbunden mit Wand und Boden aus den selben Materialien und energiesparenden Oefen.

Auch zwischen Schwarz und weiss machen sie keinen Unterschied, weswegen wir ganz normale Preise fuer Essen und Unterkunft bekamen. Nachdem wir diesem Sachverhalt auch sehr oft in Aethiopien begegnet sind, war es mal wieder entspannend nicht immer zu Anfang nach den Preisen zu fragen, um auszuschliessen, dass man einen viel zu hohen Preis zahlt! Obwohl wir das auch schon aus Uganda und Tanzania gewohnt sind, scheinen viele Aethioper noch einen Schritt weiter zu gehen und haben zwei Menukarten und auch zwei unterschiedliche Preise fuer Uebernachtungen – fuer Schwarz und Weiss!

Samstag, 21. Mai 2011

22 Tage Aethiopien

Bereits seit ca. 3 Wochen sind wir nun in Aethiopien, nachdem wir die bestimmt schlimmsten Strassen Kenyas hinter uns gelassen haben. Momentan sind wir schon seit einer Woche in Addis Abeba, der Hauptstadt Aethiopiens, nachdem wir uns eine kleine Weile im Sueden des Landes aufgehalten haben.

Im Sueden hatten wir eine kleine Markt-Tour gemacht, zu der ich den armen Jacques gezwungen habe. Denn im Sued-Westen des Landes, im Omo-Valley, gibt es eine sehr hohe Dichte an verschiedenen, traditionellen Staemmen und unser Reisefuehrer gab uns den Tipp auf Maerkte zu gehen, wenn man diese Staemme sehen und nicht unglaublich viel Geld dafuer ausgeben will. Naja, nur leider waren auf den ersten beiden Maerkten in Yabello und in Konso nicht wirklich traditionaelle Staemme zu sehen, weswegen wir weiter in das Omo-Valley nach Key Afar fuhren, wo wir auch zwer der beruhmten Staemme antrafen.

Im sueden fiel uns ganz krass auf, wie hier einfach jeder Khat kaut. Khat ist eine Pflanze, die aufputschend wirkt und anders als in Tanzania legal ist. Es ist echt unglaublich, wie dort alle mit ganzen Plastiktueten voller Blaetter durch die Gegend laufen. Und die harten, aelteren Blaetter werden auf den Boden geschmissen, die meist die umherlaufenden Ziegen essen.

Von dort ging es weiter nach Dorze bei Arba Minch, was ziemlich hoch liegt und richtig kalt ist! Dennoch war es es wert Dorze zu besuchen, da die Landschaft unglaublich schoen dort ist, man einen Ausblick auf die Seen bei Arba Minch hat und die Dorzeaner eine ziemlich spezielle Kultur haben und auch groesstenteils auch noch in ihren traditionellen Huetten leben, die bis zu 15m hoch sein koennen.

Nach einem kurzen Stopp in Arba Minch nahmen wir zum ersten Mal einen Bus bis nach Hawassa, das an sich nicht sehr interressant is, aber eine wunderschoene Uferpromenade am gleichnamigen See hat.

Von Hawassa stuerten wir Jamaica an, eine Rastafarai-Community bei Shashememe. Hintergrund ist, dass den Rastafarais in der Vergangenheit das Land bei Shashememe zur Verfuegung gestellt wurde, um zurueck zu ihren Wurzeln zu kommen. Aber auch heute kommen nach viele Rastas aus aller welt dorthin, denn Aethiopien ist ihr geheiligte Land der Urspruenge der Menscheit und auch ihr Prophet Haile Selassie I war Kaiser in Aethiopien. Wir kamen bei einem der Pioniere unter, auf dessen Grundstueck wir unser Zelt aufschlagen durften. Dadurch bekamen wir einen ganz guten Einblick in ihr Leben in Aethiopien und auch in den Glauben der Rastafarais.

Nach Jamaica steuerten wir direkt Addis Ababa an, wo wir nun bei anderen Rastas untergekommen sind. Dieses Mal der Sohn unseren Gastgebers in Shashemene und Mitbewohner, die viel mehr in das Leben in Athiopien mit Aethiopiern integriert sind.

Fuer unser Sudan-Visa mussten wir bereits das Aegypten-Visa beantragen, dass wir auch sehr schnell ausgestellt bekamen. Nun muessen wir nur noch hoffen unser Sudan Visa genauso schnell und unkompliziert zu bekommen, obwohl wir doch sehr verwirrt sind ploetzlich eine Gebuehr von 100 Dollar dafuer zu bezahlen, wo es in Nairobi noch weitaus weniger war. Wir werden sehen wie es Anfang naechster Woche mit der sudanesischen Botschaft weiter geht!