Dieses Mal melde ich mich aus Bahir Dar am Ufer des Lake Tana, dem groessten Sees Aethiopiens. Nachdem wir uns von unseren Rasta-Freunden aus Addis verabschiedet haben, die uns unglaublich nett bei sich aufgenommen haben (Fire hatte uns sogar ueber eine Woche sein Zimmer zur Verfuegung gestellt und selb
st im Wohnzimmer geschlafen) sind wir in den Norden Aethiopiens aufgebrochen.
Am Vortag konnten wir nach nur 24 Stunden unser Visa bei den Sudanesen abholen und danach machten wir uns auf die Suche nach einer Bank, die Dollars verkauft, da man im Sudan anscheinend kein Geld mit Visa-Card abheben kann. Unglaublicherweise wollte uns keine Bank in ganz Addis Abeba Dollars verkaufen. Wir sind von Bank zu Bank, aber nichts half. Am Morgen bevor wir abreisten fanden wir dann ein Hotel, das uns Birr gegen Dollar einttauschte!
Unser ersten Ziel im Norden war Laibela, das beruehmt ist fuer seine aus Stein gehauenen Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die Fahrt dorthin dauerte anderthalb Tage und fuenf Transportmittel, mit denen wir die Verwerfung entlang und dann in das atemberaubende Hochland Aethiopiens fuhren.
Lalibela zu sehen hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt und erinnerte mich sehr an Petra in Jordanien, eine in Fels gehauene Stadt. Der Unterschied zu Petra ist jedoch, dass die Kirchen in Lalibela nicht in den Felsen, sondern aus ihm heraus gehauen wurden. D.h. es sind frei stehende Gebauede, die ausgehoehlt wurden.
Nach Lalibela stand Awra Amba auf dem Plan, eine kleine Kommune, die es seit den 70ern Jahren gibt. Erfahren hatten wir von Awra Amba von einem Spiegel -Artikel, den uns ein Deutscher, den wir in Lamu kennenlernten, zeigte. Heute Morgen noch bekamen wir eine kleine Rundtour durch das Dorf und uns wurde der Kindergarten, die eigene, gut ausgestattete Buecherei. Altenheim und Weberei gezeigt. Alle arbeiten in die selbe Kasse, was wiederum auf alle Dorfbewohner aufgeteilt wird. Zwei Tage in 15 Tagen haben sie fuer ihre eigene Freizeit zur Verfuegung. Faelschlicherweise steht im Spiegel-Artikel, dass die Community kein Gott besitzt. Sie lesen nicht die Bibel und haben keine Kirche, jedoch glauben sie an einen Schoepfer, nur definieren sie ihn nicht, weswegen es ihnen egal ist aus welchen Religionen die Menschen zu ihnen kommen. Alkohol und Zigaretten sind jedoch verboten. Alle ihre Haeuser bauen sie auf die gleiche Art aus Lehm, Stroh und Kuh-Scheisse, die Moebel direkt verbunden mit Wand und Boden aus den selben Materialien und energiesparenden Oefen.
Auch zwischen Schwarz und weiss machen sie keinen Unterschied, weswegen wir ganz normale Preise fuer Essen und Unterkunft bekamen. Nachdem wir diesem Sachverhalt auch sehr oft in Aethiopien begegnet sind, war es mal wieder entspannend nicht immer zu Anfang nach den Preisen zu fragen, um auszuschliessen, dass man einen viel zu hohen Preis zahlt! Obwohl wir das auch schon aus Uganda und Tanzania gewohnt sind, scheinen viele Aethioper noch einen Schritt weiter zu gehen und haben zwei Menukarten und auch zwei unterschiedliche Preise fuer Uebernachtungen – fuer Schwarz und Weiss!
Montag, 30. Mai 2011
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