Samstag, 11. Juni 2011

Sudan

Von fast 4000 Meter uber dem Meerespiegel und Hagel in der Nacht hinab auf ca. 300 Meter und ueber 50 Celsius in nur zwei Tagen. Die letzten Tage in Aethiopien verbrachten wir in den Simien Mountains, nachdem wir noch zwei Tage den alten Palast in Gonder angeschaut haben, beim Wandern. Vier Tage wandern mit unglaublichen Aussichten auf das stark verworfene Gebirge, vorbei an Schluchten, vorbei an Gruppen der endemischen Baboon-Art Gelada (schoenes, langes Fell und Vegetarier)bis zum Aussichtspunkt Imet Gogo auf 3926m! Die Luft wurde duenn, was ich mit meinem schlechten Lungenvolumen sehr deutlich merkte, und die Naechte waren verdammt kalt und gekennzeichnet von Regen, Gewitter und sogar Hagel. In nur zwei Tagen schafften wir es nach Khartoum - der Hitzeschock! Trotz der abartigen Temperatur sind wir froh aus Aethiopien draussen zu sein und nun im Sudan zu verweilen. Am Ende hatten wir wirklich keine Lust mehr auf Aethiopien. Obwohl wir natuerlich auch gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht haben, ueberwiegten am Ende eher die schlechten. Jeden Tag aufs neue nervige Leute abwehren, ueber die ungerechten, nicht wahren Preise diskutieren und zu erkennen, wer meint es ernst mit uns und wer will nur nser Geld! WIr hatten die Schnauze voll!

Umso besser in den Sudan zu kommen, wo es eigentlich keinen Tourismus gibt und die Leute dir menschlich begegnen und in dir nicht nur Geld sehen. Die Erfahrungen, die wir bisher mit den Sudanesen gemacht haben sind durchweg positiv! Wir werden nicht belaestigt, die Leute sind sehr zuvorkommend, behilflich, zurueckhaltend. Schon am ersten Tag lud uns jemand aus dem Bus ein bei seinen Freunden zu schlafen, damit wir nicht in ein Hotel muessen. Einfach so, ohne Gegenerwartung, nur aus Nettigkeit. Diese Erfahrung tat so gut, nachdem wir so abgenervt aus Aethiopien wegfuhren!
Dies war in Gadaref, unsere Zwischenstation nach Khartoum. Zu unserer Ueberraschung schlafen die Leute alle draussen. SObald die Sonne untergegangen ist, werden die Betten nach draussen gestellt, was auch um einiges angenehmer ist, denn richtig kuehl wird es auch nachts nicht! Dort war ich sehr ueberrascht davon, dass viele Frauen sich auch ohne Kopftuch vor den Maennern in ihrer Nachbarschaft zeigen! Ich dachte immer im Sudan sind sie ziemlich streng damit. Aber auch auf dem selben Gelaende wie wir schliefen auch Frauen und Maenner!

Von Gadaref nach Khartoum ging es auf einer sehr gut geteerten Strasse im klimatisierten Bus nach Khartoum. Soviel wir bisher von Khartoum gesehen haben, gefaellt es uns sehr gut. Auch die Promenade am Nil wirkt sehr einladend. Es ist nur unglaublich heiss! Einfach alles ist heiss. Unsere Betten, die Waende, der Fussboden, das Wasser in der Dusche, unsere Handtuecher....einfach alles! Wenn man duscht kommt man sich so vor als stehe man in einem Dampfbad. Waescht man nachts seine Klamotten, sind sie morgends trocken. Um der Hitze zu entgehen stehen die Menschen hier auch sehr zeitig auf, rasten tagsueber bis abends das Leben auf den Strassen wieder anfeangt! Auch ueberall findet man Tonkruege oder andere Behaelter gefuellt mit Wasser, woran man sich bedienen kann! Auch im Hotel gibt es gekuehltes Trinkwasser umsonst.

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