Samstag, 25. Juni 2011

Im Land der Pharaonen - und Touristen

Unsere Visa im Sudan ist nun abgelaufen und wir sind bereits weiter nach Aegypten.

Wie bereits erwaehnt hat uns der Sudan richtig gut gefallen, auch wenn es einfach zu heiss dort ist. Aber die Menschen sind an Freundlichkeit einfach nicht zu schlagen. Wie oft durften wir nicht mal unser Essen, unser Tee oder Bus-Ticket zahlen. Sogar ein Auto mit Chauffeur wurde uns zur Verfuegung gestellt als wir nur nach dem Weg frugen.

Leider ging es uns nur gesundheitlich nicht ganz so gut die Zeit ueber im Sudan, weswegen wir die meiste Zeit in der Hauptstadt Khartoum verbrachten und oft auch im Hotel. Man fuehlt die voellige Dehydration durch die Kombination Durchfall und Schwitzen - nicht sehr optimal. Dennoch gefiel uns was wir von Khartoum gesehen haben sehr gut. Die Stadt erscheint sogar sehr modern an vielen Ecken. In Khartoum fliessen auch der weisse und der blaue Nil zusammen bevor er weiter in den Norden fliesst.

Von Khartoum nahmen wir einen Bus nach Wadi Halfa(12 Stunden, mit Klimaanlage durch die Wueste) von wo aus wir die Faehre ueber den Nil und Stausee Nasser nach Aegypten nahmen. Momentan befinden wir uns somit in Aswan. Genau an diesem Abschnitt des Nils stehen viele historische Tempel (gesehen bei Nacht haben wir den von Abu Simbel am vorbeifahren), die aufgrund des Baus des Staudamms durch eine Rettung der UNESCO abgebaut wurden und an anderer Stelle wieder aufgebaut wurden. Es ist unglaublich wieviel Geld in diese Rettungsaktion gesteckt wurde und v.a. auch, dass anscheinend auf die Tempel, die genau in dem Ueberflutungsbereich lagen, keine Ruecksicht genommen wurde. Obwohl es das groesste historische Erbe der Nubier ist!

In Aegypten zu schein, schockt jedoch auch ganz schoen, da hier alles extrem touristisch ausgelegt ist und die horrenden Touristenpreise plus Abzocke wieder anfangen. Obwohl aufgrund der Revolution momentan gar nicht so viele Touristen im Land sind, scheint es fuer uns so, v.a. nach dem Sudan, als wuerden wir hier unglaublich viele von ihnen sehen.

Samstag, 11. Juni 2011

Sudan

Von fast 4000 Meter uber dem Meerespiegel und Hagel in der Nacht hinab auf ca. 300 Meter und ueber 50 Celsius in nur zwei Tagen. Die letzten Tage in Aethiopien verbrachten wir in den Simien Mountains, nachdem wir noch zwei Tage den alten Palast in Gonder angeschaut haben, beim Wandern. Vier Tage wandern mit unglaublichen Aussichten auf das stark verworfene Gebirge, vorbei an Schluchten, vorbei an Gruppen der endemischen Baboon-Art Gelada (schoenes, langes Fell und Vegetarier)bis zum Aussichtspunkt Imet Gogo auf 3926m! Die Luft wurde duenn, was ich mit meinem schlechten Lungenvolumen sehr deutlich merkte, und die Naechte waren verdammt kalt und gekennzeichnet von Regen, Gewitter und sogar Hagel. In nur zwei Tagen schafften wir es nach Khartoum - der Hitzeschock! Trotz der abartigen Temperatur sind wir froh aus Aethiopien draussen zu sein und nun im Sudan zu verweilen. Am Ende hatten wir wirklich keine Lust mehr auf Aethiopien. Obwohl wir natuerlich auch gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht haben, ueberwiegten am Ende eher die schlechten. Jeden Tag aufs neue nervige Leute abwehren, ueber die ungerechten, nicht wahren Preise diskutieren und zu erkennen, wer meint es ernst mit uns und wer will nur nser Geld! WIr hatten die Schnauze voll!

Umso besser in den Sudan zu kommen, wo es eigentlich keinen Tourismus gibt und die Leute dir menschlich begegnen und in dir nicht nur Geld sehen. Die Erfahrungen, die wir bisher mit den Sudanesen gemacht haben sind durchweg positiv! Wir werden nicht belaestigt, die Leute sind sehr zuvorkommend, behilflich, zurueckhaltend. Schon am ersten Tag lud uns jemand aus dem Bus ein bei seinen Freunden zu schlafen, damit wir nicht in ein Hotel muessen. Einfach so, ohne Gegenerwartung, nur aus Nettigkeit. Diese Erfahrung tat so gut, nachdem wir so abgenervt aus Aethiopien wegfuhren!
Dies war in Gadaref, unsere Zwischenstation nach Khartoum. Zu unserer Ueberraschung schlafen die Leute alle draussen. SObald die Sonne untergegangen ist, werden die Betten nach draussen gestellt, was auch um einiges angenehmer ist, denn richtig kuehl wird es auch nachts nicht! Dort war ich sehr ueberrascht davon, dass viele Frauen sich auch ohne Kopftuch vor den Maennern in ihrer Nachbarschaft zeigen! Ich dachte immer im Sudan sind sie ziemlich streng damit. Aber auch auf dem selben Gelaende wie wir schliefen auch Frauen und Maenner!

Von Gadaref nach Khartoum ging es auf einer sehr gut geteerten Strasse im klimatisierten Bus nach Khartoum. Soviel wir bisher von Khartoum gesehen haben, gefaellt es uns sehr gut. Auch die Promenade am Nil wirkt sehr einladend. Es ist nur unglaublich heiss! Einfach alles ist heiss. Unsere Betten, die Waende, der Fussboden, das Wasser in der Dusche, unsere Handtuecher....einfach alles! Wenn man duscht kommt man sich so vor als stehe man in einem Dampfbad. Waescht man nachts seine Klamotten, sind sie morgends trocken. Um der Hitze zu entgehen stehen die Menschen hier auch sehr zeitig auf, rasten tagsueber bis abends das Leben auf den Strassen wieder anfeangt! Auch ueberall findet man Tonkruege oder andere Behaelter gefuellt mit Wasser, woran man sich bedienen kann! Auch im Hotel gibt es gekuehltes Trinkwasser umsonst.