Donnerstag, 6. Mai 2010

Besichtigung des Projektgebiets und eines Jugendclubs

Am Montag ist ein Däne bei KDA eingetroffen, der für Ingenieure ohne Grenzen arbeitet. Er wurde von KDAs Nordpartner in Dänemark gesandt, da vor einigen Wochen eine Latrine aufgrund heftiger Regenfälle zusammengebrochen ist. Seitdem er da ist, scheint unser Projekt vom Bau von sanitären Anlagen und Wassertanks richtig ins Rollen zu kommen. Am Dienstag haben wir eine bereits bestehende Latrine in einer Schule besucht, die von einer kanadischen NGO falsch konstruiert und gebaut wurde. Diese Latrinen werden wir in Zukunft einigen Verbesserungen unterziehen, damit die Fliegen und auch der unangenehme Geruch abnehmen. Desweiteren haben wir die kollabierte Latrine einer anderen Schule besucht und im Einverständnis mit dem Komitee vor Ort eine neue geeignete Stelle für die neuen Toiletten ausgesucht. Das Graben der Grube hat heute begonnen.

Für mich war es das erste Mal im Projektgebiet Kambi ya Faru, südlich von Karatu. Es war sehr gut endlich mal vor Ort zu sehen, was genau unser Projekt beinhaltet. Es war auch für mich das erste Mal, dass ich in einer Primary School war. Vitus, der Däne, und ich waren wohl sehr beeindruckend für die Kids, da sie sich uns sehr langsam annäherten und uns anstarrten. Sobald wir uns jedoch in Bewegung setzten rannen sie in allen Richtungen weg – irgendwie erinnerte mich das an eine große Viehherde. Irgendwann lagen sie jedoch ihre Scheu ab, und sobald ich meine Kamera auspackte und Bilder von der Lage machen wollte versuchten sie sich alle auf das Bild zu quetschen. Auf einmal stand ich in der Mitte einer Horde Schulkinder und ich konnte mich sehr schwer wieder frei kämpfen, da sie mich komplett umrundet hatten. Bisher hatte ich nur die Erfahrung gemacht, dass alle wegrennen wenn man Bilder machen will…






























Dem letzt kamen bei mir auf der Arbeit Mitglieder eines Jungenclubs vorbei, die Ngorongoro Arts Group. Sie hatten mich eingeladen mal bei Ihnen vorbei zu kommen und zu sehen, welche Art von Kunst sie betreiben. Also war ich gestern dort. Mit Lena, einer weiteren Volunteerin in Karatu, schauten wir zu, wie sie Tänze für eine Party am Freitag einstudierten und auch ein Theater-Stück aufführten. Das Theater-Stück war sehr einfach gehalten und es wurde nicht gesprochen. Es ging über die Gefahr der Ansteckung mit dem HI-Virus und die Übertragung insbesondere in ländlichen Gebieten bei sogenannten „Witchdoctors“. Ich denke mal damit sind Medizinfrauen oder sowas gemeint. Das Problem dabei besteht, das diese Witchdoctors die Symptome oft nicht richtig einschätzen und nach jeder Behandlung den Patienten durch das Ritzen mit einer Klinge markieren, diese Klinge nur jedoch mehrfach verwenden. Dadurch wird HIV oftmals übertragen. Dass im ländlichen Raum viele Menschen dadurch den Virus erhalten, war uns überhaupt nicht bewusst. Aber auf genau sowas will diese Gruppe auch aufmerksam machen. Aber nicht nur HIV ist ein Thema, sondern alles was Jungendliche und junge Erwachsene in Tansania beschäftigt. Ich bin mal gespannt wie die Performance und die weiteren Theaterstücke der Gruppe am Freitag Abend sein werden!

Ach ja, die Woche hatte ich Besuch - eine Schlange in meiner Kueche!!! Wie ekelhaft! Als ich heimgekommen bin und sie gesehen habe, bin ich gleich wieder panisch aus dem Haus gerannt und habe in die Nacht hinein nach unserem Watchmen, dem tapferen Massai, geschrien! Sehr gut einen Watchman zu haben! Er hat dann gleich mal seinen Bogen und Pfeil geholt und damit die Schlange erschlagen! Sie war jetzt nicht riesig, vielleicht 30cm und schwarz, aber trotzdem war ich nicht begeistert eine Schlange in meinem Haus zu haben. Ich hoffe mal, das kommt so schnell nicht wieder vor!

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