Montag, 31. Mai 2010

Teraja 2

Seit letztem Eintrag zu den Geschehnissen unseres Projekts sind wir ein ganzes Stück weiter gekommen. Der Bau der Latrine hat mittlerweile die Erdoberfläche erreicht und auch die Hygiene-Schulung ist seit gestern beendet.


Zur Latrine:
Da es nun aussichtlos war aufgrund des Festgesteins, sowie der nur spärlich vorhandener Ausrüstung wie geplant das Loch 4 Meter tief zu graben, haben wir bei ca. 3,40m aufgehört. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da sich dadurch nur etwas die Zeitperiode verkürzt in der die Latrine genutzt werden kann, da das Loch ja nun früher voll sein wird. Als das Graben also abgeschlossen war, gingen wir über die inneren Wände mit Lehmziegel zu erbauen, wodurch nun schon acht separate Löcher entstanden sind, worauf nun jeweils eine Kabine entstehen wird.







Hygiene-Schulung:
Die Hygiene-Schulung wurde von meiner Arbeitskollegin Agripina und von dem Hygiene- und Ernährungsbeauftragten des Districts abgehalten, nach dem von uns auf der Arbeit erarbeitetem Trainingsplan. Für jeweils drei Tage wurden zwei Gruppen in Hygienischen Verhalten ausgebildet – das Sanitation Committee und der Childrens Club. Das Sanitation Committee besteht aus 10 Personen, die wichtige Posten in Kambi ya Faru innehaben und auch teilweise am Bau der Latrine beteiligt sind. Der Childrens Club besteht aus ca. 30 Kindern, die aus verschiedenen Klassenstufen der Primary School kommen (aus zwei Schulen, u.a. aus der, wo wir die Latrine bauen). Es wurden dabei die Kinder ausgesucht, die am wenigsten schüchtern sind und am meisten im Unterricht teilnehmen. Denn um das Ganze etwas nachhaltig zu gestalten, ist unser Ziel, dass die Mitglieder des Sanitation Committees, sowie die Schulkinder des Childrens Club ihr nun erhaltenes Wissen an weitere Bewohner des Dorfes und an die anderen Schulkinder in weiteren Seminaren weitergeben.
Leider habe ich nicht immer genau verstanden, über was genau in den Seminaren geredet wurde, da die Seminare auf Kiswahili abgehalten wurden, jedoch wusste ich ja über den groben Rahmen Bescheid und ab und zu konnte ich auch ein paar Wörter aufschnappen, die ich schon kenne.
Nach dem ersten Tag des Seminars mit dem Childrens Club hatte ich meine Bedenken, ob die Idee des zukünftigen Trainings durch die Kinder wirklich funktionieren würde, da alle Kinder extrem schüchtern waren und kaum auf Fragen geantwortet haben, obwohl ja anscheinend die Kinder ausgesucht wurden, die am wenigsten schüchtern sind – wie ruhig müssen dann erst die anderen Kinder sein. Man merkt hier doch sehr stark, dass Lehrer wie auch allgemein ältere Personen viel stärkere Autoritätspersonen sind, als in Deutschland. Wenn ich daran denke, wie es manchmal bei uns in der Schule zuging und den Lehrern absolut kein Respekt entgegengebracht wurde, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass dies in geringster Weise hier auch so sein könnte! Sogar meinen Aufforderungen kamen sie direkt nach, sobald sie verstanden hatten was ich versuchte ihnen zu sagen.
Nachdem jedoch Pastor Gerald (der vom District; kein Pastor, wird nur so genannt) am Ende des Kurses den Kindern ein selbst geschriebenes Lied über Hygiene beigebracht hatte, schienen die Kinder langsam etwas offener zu werden. Denn schon am nächsten Tag sangen sie dieses Lied alle lauthals mit und auch allgemein während des Trainings machten diesmal alle sehr gut mit. Sogar als wir die Kinder der einen Primary School zurück fuhren (einfach mal mindestens 15 Kinder auf die offene Tragefläche des Trucks gepackt), sangen sie den ganzen Weg dieses Lied! Es war wirklich schön anzusehen, wie sehr ihnen das Seminar nun doch Spass machte. Auch als wir am letzten Tag mit ihnen zu den Toiletten gingen, um zu demonstrieren wie man Toiletten gründlich putzt, wollten manche den Schrubber gar nicht aus der Hand geben, damit es auch Andere mal ausprobieren können.








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