Mang’ola an sich erstreckt sich ueber ein riesiges Gebiet und die Haeuser stehen sehr vereinzelt in der Gegend rum. Bisher habe ich wirklich noch kein vergleichbares Dorf gesehen. Irgendwie sieht es auch einfach nur ausgestorben aus!
Der Hauptgrund, warum wir nach Mang’ola gefahren sind, sind die Hadza bzw. Hadzabe. Die Hadzas sind eine Volksgruppe, die nur noch in wenigen Gebieten um den Lake Eyasi leben. Sie sind eine der wenigen Gruppen die noch Jaeger und Sammler sind, ihr Lebensraum wird jedoch zunehmend durch Farmer eingenommen, weswegen es fuer die Hadza immer schwieriger wird zu jagen. Hamisi, ein Hadza und Freund von dem deutschen Farmer, kam bei uns vorbei um uns zu seinem Camp mitzunehmen. Wir zeigten ihm ein Buch mit Wildtieren aus Afrika und er erklaerte uns, was er alles jagte. Ungefaehr bei jedem Tier meinte er, dass die Hadza es essen, ausser bei Hyaenen, weil die ja alles essen. Sogar Giraffen, Loewen und Baboons. Er erzaehlt uns, dass er vor zwei Tagen einen Baboon gejagt hatte und das Fleisch fuer zwei Tage fuer ihn und seine Familie ausreicht.
Als wir uns auf den Weg in sein Camp machten fing Hamisi an bei jeder Gelegenheit einen Vogel mit seinem Pfeil und Bogen abzuschiessen, was nur leider jedesmal missglueckte. Fuer uns war das etwas unerwartet, dass er nun anfeangt zu jagt, was aber ja plausibel ist, wenn die Hadza auf ihr Jagdbeute angewiesen sind um einen vollen Magen zu bekommen. Der Weg fuehrte uns durch die karge Landschaft voller Akazien, bis wir nach einer Stunde in seinem Camp ankamen. Die Camps selber zu finden ist mehr oder weniger unmoeglich, da die Hadza immer nur fuer eine gewisse Zeit am selben Ort bleiben, bevor sie weiterziehen.
Die Haeuser bestehen nur aus Holz und Planzen und sind auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Ein solches Haus zu bauen dauert ca. eine Stunde, das zur Aufgabe der Frauen gehoert. Weitere Aufgaben der Frauen sind das Sammeln von Beeren und Fruechten. Hamisi zeige uns jedoch auch Stellen, an denen er und seine Familie schlafen, wenn es nicht regnet – einfach auf dem Boden ohne erkennbare Abgrenzung oder Dach!
Hamisi lebt dort mit seiner Frau, seiner Schwester und seinen fuenf Kindern.
Zur Begruessung und als Ehrengaeste durften wir uns auf ein Kudu-Fell setzen, bekamen Akazienhonig in die Hand und die Steinpfeife wurde reihum gegeben. Es war sehr erstaunlich zu sehen, wie einfach die Hadza leben, aber trotz dieser Einfachheit zwischen ihnen und Tieren einen grossen Unterschied sehen – denn sie leben ja in Huetten und benutzen Pfeil und Bogen zum Jagen.
Bevor wir uns wieder zurueck zur Farm begaben, zeigten Hamisi und seine Soehne uns noch wie man mit Pfeil und Bogen schiesst, was wirklich sehr Spass macht. Ich muss unbedingt oefter nach Mang’ola kommen!
Schlafplatz wenn es nicht regnet
Pfeilherstellung
Steinpfeife
Feuer machen
Baboon-Totenkoepfe
Hadza-Huette
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